Zu Gast beim ersten HAM SportTalk: Unternehmer Zeljko Karajica (Mitte) mit dem Moderatoren-Team, Dozentin Dr. Martina Wengenmeier und Dozent Morten Püschel; Foto: Nico Kexel

Kurzweiliger SportTalk und Live-Podcast an der Hochschule für angewandtes Management

Am Mittwoch, den 11.11.2021 feierte der erste Live-Talk der Hochschule für angewandtes Management (HAM) in Ismaning seine Premiere. Zu Gast beim ersten HAM SportTalk im Audimax war Zeljko Karajica, Unternehmer und Gründer der European League of Football (ELF). In einem knapp zweieinhalbstündigen Talk vor Studierenden, Fakultät und Pressevertreter*innen, moderiert von Martina Wengenmeir und Morten Püschel, gab Karajica Einblicke in seine Karrierelaufbahn sowie seine aktuellen Projekte.

Pünktlich um 10 Uhr eröffneten die beiden Moderator*innen die Podiumsdiskussion. Zunächst erzählte Karajica aus seiner Jugend und den Start in das Berufsleben nach dem Abitur 1990. Bereits während seines Studiums der Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre arbeitete der Deutsch-Kroate beim Hamburger Radiosender „OK Radio“ und als freier Redakteur bei „Tele5“. 1995 schloss er sein Studium als Diplom-Politologe ab, ein Jahr später folgte der Abschluss als Volkswirt. Gleichzeitig legte er den angehenden Sportjournalist*innen ans Herz, bereits während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln und etwas zu finden, für das sie sich restlos begeistern können.

Diesen Ratschlag befolgte er selbst. Seine eigene Leidenschaft galt immer dem Sportjournalismus. Karajica startete als Redakteur bei Premiere und stieg in eine leitende Position bei den „Creative Services“, der Abteilung zuständig für Produktion und Postproduktion, auf. Danach leitete er eine Produktions-Tochter des Pay-TV-Senders als Geschäftsführer. Es folgten weitere Führungspositionen in den Sportmedien, unter anderem bei Sport 1. Außerdem gewährte er Einblicke in sein Privatleben und gab den jungen aufstrebenden Sportjournalist*innen wertvolle Tipps und Motivation auf dem Weg in das Berufsleben.

Nach rund acht Jahren in der Geschäftsführung bei ProSieben Sat.1 folgte der Schritt zur Selbstständigkeit. 2020, mitten in der Pandemie, gründete Zeljko Karajica gemeinsam mit seinem Bruder Tomislav die SEH Sports & Entertainment Holding, in der die beiden unterschiedliche Sportbusiness-Projekte bündeln. Mit dem eigenen Unternehmen im Rücken gründete Karajica als leitender Geschäftsführer mit seinem Partner „Coach“ Patrick Esume, dem Gesicht der deutschen Football-Szene, nach jahrelanger Überlegung die European League of Football.

Aufgrund der Pandemie stand der Saisonstart der ELF bis zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel auf der Kippe. Doch mit ein bisschen Glück und viel logistischem Aufwand konnte die Saison mit acht Teams wie geplant stattfinden. Das Finale der ELF bestritten die Hamburg Sea Devils gegen die Frankfurt Galaxy, in dem sich die Hessen in der Düsseldorfer Merkur-Arena vor rund 20.000 Zuschauern mit 32:30 durchsetzten. Karajica zog sportlich ein positives Resümee. Wirtschaftlich sieht er die großen Potentiale der Liga in der Zukunft. In den nächsten Jahren soll die ELF kontinuierlich ausgebaut werden. In der kommenden Saison sollen bereits zwölf Teams am Start sein, bis 2025 sogar 24 Teams aus zehn Nationen.

Nach der ersten Fragerunde zur ELF, in der die Studierenden unter anderem kritische Fragen zum Liga-Konzept und der Weiterentwicklung der Sportart Football in Europa stellten, lag der Fokus der Moderator*innen auf Karajica als Person und seinen weiteren Projekten. Unter anderem investierte der Deutsch-Kroate in den FC Viktoria Berlin und dem SK Austria Klagenfurt. Mit beiden Vereinen möchte Karajica durch ein nachhaltiges Jugendkonzept in die Bundesliga oder dort noch stärker oben mitspielen.

Nach einer weiteren ausführlichen Fragerunde endete der Sport-Talk humorvoll um 12.30 Uhr. „Ich habe meiner Frau versprochen, pünktlich um 13 Uhr beim Mittagessen zu sein“, lachte Karajica.

Von Simon Schmidt und Anes Bukovica, 3. Semester Sportjournalismus. Dieser Text entstand als Praxisprojekt im Kurs „Aktuelle Themen und Bereiche – Qualität im Sportjournalismus“ bei Dr. Martina Wengenmeir.